F: Hunderttausende bei Protesten gegen Pensionsreform

In mehreren französischen Städten haben heute Hunderttausende Menschen neuerlich gegen die Pensionsreform protestiert. Laut Angaben der Gewerkschaft CGT versammelten sich alleine in Paris 800.000 Menschen. Die Polizei hat die Zahl bisher nicht bestätigt. Am Rande der Großkundgebungen kam es Medienberichten zufolge zu Zusammenstößen zwischen Demonstrierenden und Polizei.

Ausschreitungen während Demonstration in Frankreich
Reuters/Benoit Tessier

Die Proteste richten sich gegen die schrittweise Anhebung des Pensionsantrittsalters von 62 auf 64 Jahre und das Vorgehen der Regierung unter Präsident Emmanuel Macron. 12.000 Polizistinnen und Polizisten waren im Einsatz.

Durch die Streiks fielen erneut Züge und Flüge aus. Gymnasien und Universitäten waren teils versperrt. Wegen der fortlaufenden Blockade von Öldepots fehlte laut dem Sender BFMTV an 15 Prozent der Tankstellen in Frankreich mindestens ein Kraftstoff.

Macron verteidigt Reform

Macron hatte die umstrittene Reform noch am Vortag in einem Fernsehinterview verteidigt. Die Reform sei sehr schwierig. „Wir verlangen von den Menschen eine Anstrengung. Das ist nie beliebt.“

Er fragte: „Denken Sie, es macht mir Spaß, diese Reform zu machen?“ und antwortete sich selbst: „Nein.“ Aber: „Zwischen den Umfragen und der Kurzfristigkeit und dem allgemeinen Interesse des Landes entscheide ich mich für das allgemeine Interesse des Landes.“ Für seinen Auftritt erntete Macron harsche Kritik von der Opposition und den Gewerkschaften.