D: „Reichsbürger“ muss nach Attacke auf Polizisten in Haft

Nach einer Autoattacke auf einen Polizisten in Deutschland muss ein „Reichsbürger“ wegen versuchten Mordes ins Gefängnis. Das Oberlandesgericht Stuttgart verurteilte den 62-Jährigen heute zu zehn Jahren Haft. Der Deutsche soll vor gut einem Jahr vor mehreren Verkehrskontrollen geflohen und schließlich auf einen Polizisten zugesteuert sein, den er mit seinem Wagen erfasste und schwer verletzte.

Der Tischler aus der Gemeinde Efringen-Kirchen ist der erste „Reichsbürger“, der von der deutschen Bundesanwaltschaft vor Gericht angeklagt wurde. Der betroffene Polizist leidet bis heute unter einer posttraumatischen Belastungsstörung und ist dienstunfähig.

Die Bundesanwaltschaft hatte zehn Jahre Haft wegen versuchten Mordes für den Mann gefordert, die Nebenklage eine Haftstrafe „im zweistelligen Bereich“. Die Verteidigung sah den Vorwurf eines vorsätzlichen versuchten Tötungsdelikts nicht als bewiesen an und hatte argumentiert, alle anderen Vorwürfe seien mit den 13 Monaten Untersuchungshaft bereits abgegolten.