Papst erweitert Maßnahmen gegen Missbrauch in der Kirche

Knapp vier Jahre nach Erlass von schärferen Maßnahmen gegen sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche durch Papst Franziskus hat der Vatikan nun erweiterte und klarere Regeln bekanntgegeben. Der Heilige Stuhl legte heute eine aktualisierte Fassung des 2019 erlassenen apostolischen Schreibens „Vos estis lux mundi“ (Ihr seid das Licht der Welt) vor.

Der Pontifex bestätigt damit die bestehenden Maßnahmen, ordnet allerdings zugleich Neuerungen und Erweiterungen an. Die neue Fassung des apostolischen Schreibens soll am 30. April in Kraft treten.

Die Verpflichtung, Missbrauchs- und Vertuschungsfälle umgehend anzuzeigen, galt im Ursprungsschreiben ausschließlich für Kleriker und Ordensleute. In der aktualisierten Fassung wurden nun auch Laien an der Spitze internationaler Vereinigungen hinzugefügt. Pater Hans Zollner von der Päpstlichen Kommission für den Schutz von Minderjährigen bezeichnete das im Gespräch mit Radio Vatikan als die wichtigste Neuerung.

Konkreter wird es außerdem in Bezug auf Anlaufstellen für Anzeigen. War in der alten Fassung noch von „stabilen Systemen“, die der „Öffentlichkeit leicht zugänglich“ sein sollen, die Rede, wird nun die Einrichtung von „Stellen und Ämtern“ angeordnet, um Meldungen über Missbrauch entgegenzunehmen.