Kuba „wählt“ Parlament: 470 Kandidaten für 470 Sitze

Rund acht Millionen Kubanerinnen und Kubaner können heute über die Abgeordneten der Nationalversammlung abstimmen – in einer Wahl ohne Oppositionskandidaten. Für 470 Sitze stehen 470 Kandidaten zur Auswahl, die von staatlichen Kommissionen abgesegnet wurden. Wer mehr als 50 Prozent der Stimmen erhält, bekommt eine fünfjährige Amtszeit.

Die Wahlberechtigten haben die Option, durch Ankreuzen eines großen Kreises in der Mitte des Wahlzettels für alle in ihrem Wahlbezirk antretenden Kandidaten auf einmal zu stimmen – üblicherweise entscheidet sich eine große Mehrheit dafür.

Die Regierung warb dafür, alle Kandidaten zu bestätigen. Dissidenten riefen dazu auf, nicht wählen zu gehen.

Die Nationalversammlung, die einzige Parlamentskammer des Karibikstaates, wählt den Staatspräsidenten aus ihren Reihen. Aller Voraussicht nach wird Miguel Diaz-Canel wiedergewählt. Im Jahr 2018 rückte er an die Staatsspitze vor und wurde der erste Machthaber seit der Revolution von 1959, der nicht Castro heißt. Sein Vorgänger, der heute 91-jährige Raul Castro, hatte die Macht abgegeben, blieb aber im Parlament und tritt nun erneut für einen Sitz an.