SPÖ: Wacklige Einigung des Präsidiums

Die Bundes-SPÖ will offenbar – unterstützt von Gewerkschaft und Wiener Landesorganisation – ein breites Teilnehmerfeld bei der Mitgliederbefragung der SPÖ durchdrücken.

Parteichefin Pamela Rendi-Wagner sagte heute nach dem Präsidium, dass man dem Vorstand ein Ergebnis vorlegen könne. Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch geht von einer langen Kandidatenliste aus. Widerstand aus mehreren Ländern im Vorstand ist absehbar.

Die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) zeigte sich zuversichtlich, eine gute Lösung zu finden. Sie sprach von einem einstimmigen Ergebnis im Präsidium. Deutsch meinte vor wie nach der Sitzung, dass man nun „Fake-Anträge“ ausfiltern werde.

Kandidaten sollen sich diese Woche vorstellen

Die Kandidaten – 73 haben sich gemeldet – würden gebeten, in dieser Woche ihre Daten zu übermitteln und sich vorzustellen. Eine Stichwahl werde es nicht geben, sollte keiner die absolute Mehrheit haben, handle es sich doch bei der Mitgliederbefragung nur um die Erhebung eines „Stimmungsbildes“, hatte der Bundesgeschäftsführer schon am Vormittag gemeint.

Ob dieses breite Kandidatenfeld auch dem Vorstand gefällt, bleibt abzuwarten. Mehrere Landesorganisationen wollen dem Vernehmen nach, dass eine gewisse Zahl an Unterstützungserklärungen vorgelegt wird, damit man antreten kann.

Knappe Mehrheitsverhältnisse zwischen den Lagern

Andere prominente Vertreter von Landesorganisationen schlossen sich dem in informellen Gesprächen an. Ziel war, dass das Kandidatenfeld nicht viel größer ist als die drei aussichtsreichen Anwärter Rendi-Wagner, Hans Peter Doskozil und Andreas Babler.

Die Mehrheitsverhältnisse zwischen den beiden Lagern im Vorstand sind knapp, der Ausgang entsprechend ungewiss. Die Gruppe, die ein kleineres Kandidatenfeld befürwortet, äußerte sich vor dem Vorstand nicht mehr. Ein friedfertiges Ende zeichnete sich zu Mittag nicht unbedingt ab.