LA: Verkäufer von Luxusimmobilien wollen Steuer zuvorkommen

Es gibt definitiv Schlimmeres, als in Los Angeles eine Luxusimmobilie zu besitzen. Manche Besitzerinnen und Besitzer solch millionenschwerer Häuser fühlten sich in den vergangenen Wochen aber augenscheinlich unter Stress gesetzt.

Mit 1. April tritt in der kalifornischen Metropole eine neue Steuer in Kraft. Diese sieht vor, dass bei einem Verkaufspreis zwischen fünf und zehn Millionen Dollar (zwischen 4,65 und 9,3 Mio. Dollar) vier Prozent der Summe an den Staat abzuführen sind. Wer seine Immobilie für mehr als zehn Mio. Dollar verkauft, muss 5,5 Prozent davon an die Stadt abführen.

Die „United to House L. A.“ betitelte Maßnahme wurde vergangenen November beschlossen. Sie soll dabei helfen, Projekte für bezahlbaren Wohnraum zu schaffen – und damit einer steigenden Obdachlosigkeit entgegenzuwirken. Im vergangenen Jahr waren nach Schätzungen der Los Angeles Homeless Services Authority 42.000 Menschen obdachlos. 2016 lag die Zahl noch bei 28.000.

Hollywood-Stars unter Verkäufern

Unter denjenigen, die zurzeit versuchen, ihre Luxusimmobilien an Frau oder Mann zu bringen, finden sich auch manche Hollywood-Stars. So steht etwa Jim Carreys 12.700 Quadratmeter großes Anwesen seit vergangenem Monat für 29 Millionen Dollar zum Verkauf. Britney Spears warf ihr Zwölf-Millionen-Dollar-Domizil nach Medienberichten Anfang des Jahres auf den Markt.

Bereits verkauft hat Mark Wahlberg vor Kurzem sein Anwesen – für 55 Mio. Dollar. Ursprünglich wollte der Schauspieler 87,5 Mio. Dollar dafür haben. Die Immobilie war zu dem Zeitpunkt allerdings bereits fast ein Jahr im Angebot.

Reduzierte Preise

Wahlberg dürfte nicht der Einzige sein, der bei seiner Luxusimmobilie Preisabstriche in Kauf nahm. „Die Leute versuchen, dem 1. April zuvorzukommen, und es gibt viele Möglichkeiten für Käufer, die auf der Suche nach einem guten Preis sind“, sagte Tyrone McKillen, Makler bei der Luxusagentur Official gegenüber der „New York Times“ („NYT“).

Josh Altman, ein Makler und Fernsehstar, sagte laut dem britischen „Telegraph“: „Ich sehe, dass Geschäfte abgeschlossen werden, die niemals hätten abgeschlossen werden dürfen.“ Da die Steuer auf den Verkaufspreis und nicht auf den Gewinn erhoben wird, müssen Verkäuferinnen und Verkäufer auch dann zahlen, wenn sie einen Verlust machen.