Polizisten an der Einfahrt zur Covenant School  in Nashville (US-Bundesstaat Tennessee)
Reuters/Kevin Wurm
Schule in den USA

Mehrere Tote nach Schießerei

Bei Schüssen an einer Volksschule in Nashville im US-Bundesstaat Tennessee sind am Montag drei Kinder und drei Erwachsene getötet worden. Die mutmaßliche Schützin sei ebenfalls tot, teilte die örtliche Polizei bei einer Pressekonferenz mit. Die Polizei habe sie getötet, sagte Don Aaron von der Polizei.

Zu ihrer Identität gab es zunächst widersprüchliche Angaben, die Polizei bezeichnete sie sowohl als Mann als auch als Frau. Laut Polizei handelte es sich bei der 28-jährigen Audrey Hale um eine Transgender-Person. Laut Postings in sozialen Netzwerken habe sich die Person in den letzten Monaten offenbar als Mann identifiziert, so die „New York Times“.

Die Polizei sei am Vormittag (Ortszeit) gegen 10.00 Uhr zu der Schule gerufen worden. „Als die Beamten im zweiten Stockwerk ankamen, sahen sie eine Schützin, eine Frau, die schoss“, sagte Aaron. „Wir wissen, dass sie mit mindestens zwei Sturmgewehren und einer Faustfeuerwaffe bewaffnet war.“

Die Beamten und Beamtinnen hätten diese erschossen. Ersten Erkenntnissen nach habe sie sich über einen Seiteneingang Zugang zur Schule verschafft. Ob sie eine Verbindung zu der Einrichtung hatte, war offen. Bei den drei getöteten Erwachsenen handelt es sich der Polizei zufolge um Beschäftigte der Schule.

Im Kasten versteckt

Bei der Schule handelt es sich den Angaben nach um eine private christliche Einrichtung. Dort werden Kinder der Website zufolge von der ersten bis zur sechsten Klasse unterrichtet. Es gibt dort auch einen Kindergarten. Eine Mutter erzählte im US-Fernsehen, dass ihre Tochter ihr geschrieben hätte, dass sie und ihre Klassenkameradinnen und -kameraden sich während des Vorfalls im Kasten versteckt hätten. Nashville ist die Hauptstadt des Bundesstaats Tennessee – dort leben knapp 700.000 Menschen.

Schüler halten sich an den Händen und verlassen in Polizeibegleitung die Covenant School  in Nashville (US-Bundesstaat Tennessee)
AP/Jonathan Mattise
Schüler und Schülerinnen verlassen das Schulgebäude unter Polizeischutz

„An einem tragischen Morgen reihte sich Nashville in die lange Liste der Gemeinden ein, die eine Schießerei an einer Schule erlebt haben“, schrieb Bürgermeister John Cooper auf Twitter. „Mein Herz schlägt für die Familien der Opfer. Unsere ganze Stadt steht an ihrer Seite.“

Der lokale TV-Sender Channel 5 berichtete, Hale habe einer Kollegin aus dem Basketballteam in der Mittelschule in einer Nachricht am Tag angekündigt, dass sie noch heute sterben werde. Die Bekannte versuchte daraufhin, sie zu trösten und sprach ihr in einer Antwort gut zu. Dann versuchte sie über Notrufnummern Hilfe zu organisieren. Aber erst Stunden nach der Tat sei jemand bei ihr aufgetaucht.

19 Kinder in Uvalde getötet

Amokläufe und Schießereien gehören in den USA zum Alltag. In den Vereinigten Staaten sind mehr Waffen im Umlauf als irgendwo sonst auf der Welt. Im Mai hatte in Uvalde in Texas ein 18 Jahre alter Schütze an einer Volksschule 19 Kinder und zwei Lehrerinnen getötet, bevor er von der Polizei erschossen wurde.

US-Präsident Joe Biden fordert immer wieder strengere Waffengesetze und hat Regelungen in der Vergangenheit immer wieder leicht verschärft. Ohne substanzielle Gesetzesänderungen sehen Expertinnen und Experten allerdings keine Chance auf echte Veränderungen. Um diese durchzusetzen, wären Biden und seine Demokraten allerdings auf die Kooperationsbereitschaft der Republikaner im Kongress angewiesen – und die ist bei diesem Thema nicht in Sicht.

Nashville: Menschen in Volksschule erschossen

Bei einem Schusswaffenangriff an einer Volksschule in Nashville im US-Bundesstaat Tennessee hat eine Angreiferin mehrere Kinder und Erwachsene getötet.

In den Vereinigten Staaten sind mehr Waffen im Umlauf als irgendwo sonst auf der Welt. Das sorgt für düstere Rekorde: Laut den jüngsten Daten der Gesundheitsbehörde CDC wurden im Jahr 2020 in den USA rund 20.000 Menschen erschossen – mehr als 50 pro Tag. Schusswaffenverletzungen waren 2020 erstmals Todesursache Nummer eins für Kinder und Jugendliche in den USA, noch vor Verkehrsunfällen.

Biden: „Es ist krank“

Biden rief den US-Kongress am Montag auf, eine von ihm vorgelegte Verschärfung des Waffenrechts zu verabschieden. „Wir müssen mehr tun, um Waffengewalt zu stoppen“, mahnte Biden. Die Waffengewalt reiße die Gemeinden im Land und die Seele der Nation auseinander. „Es ist krank“, sagte der Demokrat. Ein Kind zu verlieren, sei der „schlimmste Albtraum“ für eine Familie.

Zuvor hatte bereits die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, reagiert: „Wie viele Kinder müssen noch ermordet werden, bevor die Republikaner im Kongress aufstehen und handeln?“ Der Kongress müsse dringend ein Verbot von Sturmgewehren beschließen und Schlupflöcher bei den Hintergrundchecks für Waffenkäuferinnen und -käufer schließen. „Genug ist genug“, mahnte sie. „Wir müssen mehr tun.“

Die First Lady der USA, Jill Biden, die selbst Lehrerin ist, zeigte sich bestürzt. „Mir fehlen wirklich die Worte. Unsere Kinder haben etwas Besseres verdient“, sagte sie in Washington. „Wir sind mit Nashville im Gebet verbunden.“