Feuerwehr und Rettungskräfte in der Nähe des „National Migration Institute“ in Ciudad Juarez, Mexiko.
Reuters/Jose Luis Gonzalez
In Einwanderungsbehörde

Dutzende Tote bei Brand in Mexiko

In der mexikanischen Grenzstadt Ciudad Juarez sind bei einem Brand in einem Gebäude der nationalen Einwanderungsbehörde INM der Regierung zufolge 39 Menschen zu Tode gekommen. Dienstagnachmittag wurde die Brandursache bekannt: Aus Protest gegen ihre mögliche Abschiebung aus Mexiko steckten Geflüchtete Matratzen in Brand.

Das INM bedauere den Tod von bisher 39 Migranten durch das Feuer, teilte die Regierung konkret mit. 29 Menschen wurden zudem verletzt, so die Einwanderungsbehörde. Alle Opfer seien Geflüchtete. Der US-Sender CNN berichtete am Dienstag, dass die Nationalitäten der Opfer noch unklar seien. Einem Rettungshelfer zufolge stammten die meisten aus Venezuela.

Nach Angaben des INM hielten sich zum Zeitpunkt des Unglücks 68 erwachsene Männer aus Mittel- und Südamerika in der Unterkunft auf. Die Behörden gingen davon aus, dass die Geflüchteten kurz zuvor erfahren hatten, dass ihre Abschiebung oder Verlegung an einen anderen Ort bevorstand. „Aus Protest legten sie Matratzen vor die Tür der Unterkunft und zündeten sie an“, sagte Präsident Andres Manuel Lopez Obrador in einer Pressekonferenz. Das Feuer sei außer Kontrolle geraten. „Es ist sehr traurig, dass so etwas geschieht“, sagte der Präsident.

Feuer nach Aufgriff von Geflüchteten

Medien zufolge soll das Feuer am Montagabend im Gebäude ausgebrochen sein, nachdem die Behörden rund 70 Migranten, die sich auf den Straßen der Stadt aufhielten, aufgegriffen hatten. Der Zeitung „Milenio“ zufolge handelte es sich dabei auch um Kinder und Jugendliche, die auf den Straßen Süßigkeiten verkauften und um Geld bettelten.

INM-Mitarbeiter hätten zudem den Asylstatus der ausländischen Erwachsenen überprüft. Diejenigen, die keine Papiere vorweisen konnten, seien zur Einwanderungsbehörde gebracht worden, um das Verfahren zur Rückführung in ihre Herkunftsländer einzuleiten.

Viele Tote bei Brand in Einwanderungsbehörde

In der mexikanischen Grenzstadt Ciudad Juarez kamen bei einem Brand in einem Gebäude der nationalen Einwanderungsbehörde INM viele Menschen zu Tode. Die Ursache für den Brand ist noch offen. Mindestens 39 Menschen sollen laut Angaben der mexikanischen Regierung bei dem Brand ums Leben gekommen und zahlreiche weitere verletzt worden sein.

Hoffnung auf Asyl in USA

Ciudad Juarez im Norden Mexikos grenzt direkt an die Stadt El Paso im US-Bundesstaat Texas. Es ist einer der Orte, über die täglich zahlreiche Menschen aus Mittel- und Südamerika versuchen, in die USA zu gelangen. Viele harren in der Stadt oft monate-, wenn nicht jahrelang in der Hoffnung aus, in den USA Asyl zu bekommen.

Jedes Jahr probieren Zehntausende Menschen aus Mittel- und Südamerika vor Gewalt und Armut in ihren Ländern in die USA zu fliehen. Allein im Jänner nahmen US-Behörden mehr als 128.000 Menschen bei dem Versuch fest, von Mexiko aus illegal in die USA einzureisen. Zwischen Oktober 2021 und Oktober 2022 registrierte die US-Grenzschutzbehörde mehr als zwei Millionen versuchte Grenzübertritte.

Strenge Einreisebestimmungen

Die Geflüchteten sind immer wieder enormen Risiken und Gefahren ausgesetzt. Einem Bericht der Internationalen Organisation für Migration (IOM) zufolge starben seit 2014 7.661 Migranten auf dem Weg in die USA oder verschwanden.

US-Präsident Joe Biden hatte im Februar neue Einreisebeschränkungen für Geflüchtete an der Grenze zu Mexiko veranlasst, um die Migration Richtung US-Grenze zu reduzieren. Zuvor hatten ihm die Republikaner einen Kontrollverlust an der südlichen US-Grenze vorgeworfen.

Das Asylrecht sieht inzwischen vor, dass Asylsuchende ihren Antrag auf Asyl nicht mehr in den USA, sondern in Transitländern auf dem Weg dorthin oder im Internet stellen. Zudem greifen die USA mit den veranlassten Maßnahmen häufiger auf direkte Abschiebungen zurück und belegen abgewiesene Menschen mit einem fünfjährigen Einreiseverbot.