Antikriegsbild von Tochter: Russe verurteilt und flüchtig

In Russland ist ein Mann, dessen Tochter in der Schule ein Antikriegsbild gemalt hatte, wegen Diskreditierung der Armee zu zwei Jahren Strafkolonie verurteilt worden. Das teilte die Bürgerrechtsorganisation OWD-Info gestern mit.

Nach Angaben eines Gerichtssprechers war der Angeklagte Alexej Moskaljow allerdings bei Verkündung des Strafmaßes nicht anwesend. Er sei über Nacht aus seinem Hausarrest geflohen, sagte der Sprecher in einem Video aus dem Gerichtssaal, das das unabhängige Nachrichtenportal Sota veröffentlichte. Wo sich Moskaljow aufhält, ist nicht bekannt.

Verurteilt wurde Moskaljow wegen Äußerungen über den Krieg in der Ukraine, die er selbst in sozialen Netzwerken geteilt hatte. Die Ermittlungen gegen ihn wurden jedoch erst aufgenommen, nachdem seine zwölfjährige Tochter im vergangenen April ein Bild gemalt hatte, auf dem zu sehen ist, wie russische Raketen auf eine ukrainische Mutter und ein Kind zufliegen.

Die Schulleitung hatte deswegen die Polizei eingeschaltet. Anfang März wurde Moskaljow unter Hausarrest gestellt und von seiner Tochter getrennt. Das Mädchen wurde in ein Kinderheim in seiner Heimatstadt Jefremow südlich von Moskau eingewiesen.