Frankreich-Proteste: Polizei meldet Verletzte und Festnahmen

Erneut ist es bei den Protesten in Frankreich gegen die Pensionsreform in mehreren Städten zu Ausschreitungen gekommen. Dabei seien 175 der rund 13.000 Polizistinnen und Polizisten, die gestern im Einsatz gewesen seien, verletzt worden, teilte Innenminister Gerald Darmanin in der Nacht auf heute via Twitter mit. 201 Menschen seien nach einer vorläufigen Bilanz festgenommen worden.

Krawalle und Sachbeschädigungen gab es Medienberichten zufolge nicht nur in Paris, sondern auch in Nantes, Rennes, Lille, Bordeaux, Calais, Dijon, Toulouse, Straßburg und Caen. Die Polizei setzte an einigen Orten Wasserwerfer und Tränengas ein.

Am Protesttag waren erneut Hunderttausende gegen die Pensionsreform von Präsident Emmanuel Macron auf die Straßen gegangen. Das Innenministerium sprach von landesweit etwa 740.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Der Gewerkschaft CGT zufolge beteiligten sich mehr als zwei Millionen Menschen am Protest. Die über Wochen friedlichen Proteste wurden zuletzt von massiver Gewalt und Auseinandersetzungen überschattet.

Berichte: Gespräch mit Gewerkschaften in Sicht

Berichten zufolge ist jedoch ein Gespräch zwischen Regierung und Gewerkschaften in Sicht. Anfang kommender Woche will Premierministerin Elisabeth Borne Vertreter der Gewerkschaften empfangen, wie französische Medien übereinstimmend berichteten.

Man müsse verstehen, dass es eine tiefe Ablehnung der Reform und einen starken Groll gegen die Art und Weise gebe, wie die Dinge dabei gelaufen seien, so die Gewerkschaft CFDT.