Biden: Russische Atomwaffen in Belarus „gefährlich“

US-Präsident Joe Biden hat die Aussagen von Kreml-Chef Wladimir Putin zur Stationierung russischer Atomwaffen in Belarus als „gefährlich“ angeprangert. „Es ist besorgniserregend“, sagte Biden gestern (Ortszeit) in Washington. Putin hatte am Samstag angekündigt, dass russische taktische Nuklearwaffen im Nachbarland Belarus stationiert würden.

Washington hatte die Pläne umgehend kritisiert, die rund ein Jahr nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine bekanntgegeben wurden. Belarus ist ein enger Verbündeter Russlands, dort sind auch russische Truppen stationiert, die in der Ukraine zum Einsatz kommen sollen.

US-Regierungsvertreter machten aber deutlich, dass es bisher keine Hinweise gebe, dass Russland bereits Atomwaffen nach Belarus verlegt. „Sie haben es noch nicht getan“, sagte Biden.

Russland warnt vor NATO-Erweiterung

Der russische Botschafter in Stockholm warnte den Westen derweil davor, dass Schweden und Finnland nach einem NATO-Beitritt zu „legitimen Zielen“ russischer „Vergeltungsmaßnahmen“ auch militärischer Art würden.

Viktor Tatarinzew erklärte auf der Homepage der russischen Botschaft in Schweden, nach einem NATO-Beitritt der beiden Länder würde sich die Grenze Russlands mit dem transatlantischen Bündnis „fast verdoppeln“. Schweden gehe mit seinem NATO-Beitrittsgesuch einen Schritt Richtung „Abgrund“.

Zustimmung von Türkei und Ungarn ausständig

In der Folge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hatten Schweden und das Nachbarland Finnland gemeinsam den Beitritt zur NATO beantragt. Alle 30 Mitgliedsstaaten müssen grünes Licht für die Aufnahme geben, die Zustimmung Ungarns und der Türkei für Schwedens Beitritt steht noch aus. Finnland braucht nur noch die Zustimmung der Türkei, die von Ankara für die nächste Zeit versprochen wurde.