Brand mit 40 Toten: Kritik an Mexikos Migrationsbehörde

Nach einem Brand mit 40 Todesopfern in einer Einrichtung für festgenommene Migranten im Norden Mexikos wird Kritik an den zuständigen Behörden laut. In einem Video einer Überwachungskamera der Sammelstelle der Einwanderungsbehörde (INM) in der Stadt Ciudad Juarez waren mehrere Männer in einem abgeschlossenen Raum mit Gittern zu sehen, als Migranten ihre Matratzen in Brand steckten.

Beamten liefen in ein Nebenzimmer, anstatt die Tür zu öffnen, als sich Flammen und schwarzer Rauch ausbreiteten. Innenminister Adan Lopez bestätigte gestern (Ortszeit), dass das Video echt sei. Bei dem Brand wurden 28 weitere Menschen verletzt, wie das INM mitteilte. Die Generalstaatsanwaltschaft nahm Ermittlungen auf.

Die Behörden gingen davon aus, dass die Geflüchteten kurz zuvor erfahren hatten, dass ihre Abschiebung oder Verlegung an einen anderen Ort bevorstand. Aus Protest hätten sie ihre Matratzen angezündet, sagte Präsident Andres Manuel Lopez Obrador bei einer Pressekonferenz. Das Feuer sei außer Kontrolle geraten. Nach Angaben der Einwanderungsbehörde hielten sich zum Zeitpunkt des Unglücks 68 erwachsene Männer aus Mittel- und Südamerika in der Unterkunft auf.