D: Tarifgespräche im öffentlichen Dienst gescheitert

Die dritte Tarifrunde für rund 2,4 Millionen Angestellte von deutschem Bund und Kommunen ist gescheitert. Die Arbeitgeber hätten „wieder kein wirklich verbessertes Angebot vorgelegt“, sagte der Beamtenbund in Potsdam. „Jetzt stehen Schlichtung oder Urabstimmung und Vollstreik im Raum“, so Beamtenbund-Chef Ulrich Silberbach. „Wir werden jetzt die Schlichtung einberufen“, sagte Innenministerin Nancy Faeser (SPD).

Der Beamtenbund hob hervor: „Wir müssen Reallohnverluste verhindern und brauchen einen nachhaltigen Inflationsausgleich.“ Die Arbeitgeber seien dazu aber nicht bereit. „Die Verhandlungen sind damit gescheitert.“ Mit Blick auf mögliche Streiks sagte Silberbach: „Wir haben in den letzten Wochen gezeigt, dass wir kampfbereit sind, wenn es sein muss.“

Bund und Kommunen sowie die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und der Beamtenbund hatten sich seit Montag in der dritten und zugleich letzten vereinbarten Tarifrunde um einen Kompromiss bemüht. Die Dienstleistungsgewerkschaft und der Beamtenbund fordern 10,5 Prozent mehr Lohn über eine Laufzeit von zwölf Monaten, monatlich jedoch mindestens 500 Euro mehr.