Brand in Mexiko: Ermittlungen wegen Tötungsdelikts

Nach dem Tod von 39 Migranten bei einem Brand in einer Abschiebeeinrichtung in Nordmexiko ermitteln die Behörden wegen eines Tötungsdelikts gegen die Aufseher. Acht Angestellte stehen im Verdacht, für den Tod der eingesperrten Menschen verantwortlich zu sein, wie die mexikanischen Behörden gestern (Ortszeit) mitteilten.

„Keiner der Beamten und keiner der privaten Sicherheitsleute haben etwas unternommen, um die Tür für die Migranten zu öffnen, die sich im Inneren befanden, während es schon brannte“, sagte die auf Menschenrechtsfragen spezialisierte Staatsanwältin Sara Irene Herrerias Guerra bei einer Pressekonferenz.

Sie sprach von Ermittlungen wegen eines „Tötungsdelikts“ sowie wegen „Körperverletzung“ und „Beschädigungen“, wobei die Ermittlungen weitere Straftaten ans Licht bringen könnten. Bei den Verdächtigen handelt es sich um drei Beamte der Einwanderungsbehörde INM und fünf Mitglieder einer privaten Sicherheitsfirma. Es sollten mindestens vier Haftbefehle ausgestellt werden.

Das Feuer war in der Nacht auf Dienstag in der INM-Einrichtung in der nordmexikanischen Stadt Ciudad Juarez nahe der US-Grenze ausgebrochen. Dort waren Dutzende erwachsene Männer vor allem aus Mittel- und Südamerika untergebracht. Präsident Manuel Lopez Obrador zufolge steckten die Insassen Matratzen an den Türen der Einrichtung in Brand, um gegen ihre geplante Abschiebung zu protestieren.