Nilpferdplage in Kolumbien: Umsiedlung kostet Millionen

Die Umsiedelung von Nilpferden, die sich in Kolumbien unkontrolliert vermehren, dürfte 3,5 Mio. Dollar (3,23 Mio. Euro) kosten. Das schätzt der Besitzer des Ostok-Schutzgebiets in Nordmexiko, Ernesto Zazueta, wo zehn der Tiere untergebracht werden sollen.

Die aus Afrika stammenden Tiere waren einst vom Drogenboss Pablo Escobar in der kolumbianischen Region Medellin angesiedelt worden – und sind dort inzwischen zu einer wahren Plage geworden.

Der Gouverneur der kolumbianischen Region Antioquia, Anibal Gaviria, will die Tiere vor dem Abschuss retten. 70 der knapp 150 Nilpferde in der Region sollen in den kommenden Monaten in Schutzgebiete nach Indien und Mexiko ausgeflogen werden. Ziel sei das erste Halbjahr 2023, sagte er.

Auch zur Jagd freigegeben

Die Tiere stammen von den wenigen Exemplaren ab, die Escobar in den 1980er Jahren für seinen Privatzoo aus Afrika hatte einfliegen lassen. Nach der Tötung des mächtigen Drogenbarons bei einem Polizeieinsatz im Jahr 1993 wurden die Dickhäuter freigelassen. Seitdem bevölkern sie ein Gebiet um den Magdalena-Fluss, wo sie den Behörden zufolge die örtliche Tierwelt und die an dem Strom lebenden Menschen bedrohen.

Nachdem Pläne für eine Sterilisierung der bis zu drei Tonnen schweren Tiere gescheitert waren, erklärten die kolumbianischen Behörden sie im vergangenen Jahr schließlich zur „invasiven“ Art. Damit sind sie auch zur Jagd freigegeben.