Malawi: Bis zu 1.200 Tote durch Zyklon „Freddy“ befürchtet

Nach dem Zyklon „Freddy“ könnte die Zahl der Todesopfer im südafrikanischen Land Malawi nach Behördenangaben auf mehr als 1.200 steigen. „Angesichts der verstrichenen Zeit ist die Chance, noch lebende Personen zu finden, gering“, sagte ein Sprecher der Rettungskräfte heute laut AFP. Noch immer werden in Malawi nach den Verwüstungen durch den Tropensturm 538 Menschen vermisst.

Ein überschwemmtes Flussbeet in Malawi
AFP/Jack Mcbrams

Nach wie vor versuchten Rettungskräfte teils mit Spürhunden, Orte zu erreichen, die zunächst unzugänglich waren. „Es gibt noch viel zu tun“, sagte Polizeisprecher Harry Namwaza. „Polizei und Militär setzen die Suche fort. Wenn wir diesen Prozess abgeschlossen haben, wird der Zeitpunkt gekommen sein, die Vermissten für tot zu erklären.“

Zuletzt erhöhten die Behörden die Zahl der offiziell bestätigten Todesopfer auf 676. Im von Erdrutschen und Überschwemmungen besonders schwer getroffenen Blantyre wurden die Bergungsarbeiten mittlerweile eingestellt, da „das Team vor Ort uns mitgeteilt hat, dass es sein Bestes getan hat“, erklärte der Leiter der Rettungskräfte gestern.

Der Zyklon „Freddy“, der sich Anfang Februar vor der Küste Australiens gebildet hatte, folgte einer von Meteorologen selten dokumentierten Schleifenbahn über 8.000 Kilometer und traf Ende Februar zum ersten Mal Madagaskar und Mosambik, im März erneut diese beiden Länder und Malawi – mit mehr Regen und größerer Wucht. Durch „Freddy“ starben nach Angaben der Vereinten Nationen auch 165 Menschen in Mosambik und 17 weitere in Madagaskar.