US-Finanzministerin Yellen für Überprüfung der Bankenregeln

Die Bankenregeln müssen aus Sicht von US-Finanzministerin Janet Yellen nach den Zusammenbrüchen der Silicon Valley Bank (SVB) und der Signature Bank überprüft werden. Es gelte sicherzustellen, dass die Vorschriften auch die aktuellen Risiken im Bankensystem erfassen. „Wir müssen handeln, um diesen Risiken zu begegnen, falls das notwendig ist.“

Stärkere Regulierung erforderlich

Zudem sei eine stärkere Regulierung des Schattenbankensektors erforderlich. Dazu zählen Finanzfirmen abseits der traditionellen Banken wie etwa Hedge- und Geldmarktfonds, alternative Investmentfonds und spezielle Börsenhändler. Yellen äußerte sich heute laut Manuskript in einer Rede für eine Veranstaltung der National Association for Business Economics (NABE).

Yellen sprach sich unter anderem dafür aus, die 2018 erfolgte Lockerung der Regeln für kleinere Institute mit Vermögenswerten im Volumen bis zu 250 Milliarden Dollar (230 Mrd. Euro) zu überprüfen. Eine Reihe von Vorschriften für solche Geldhäuser war seinerzeit vom US-Kongress und der Federal Reserve während der Amtszeit des ehemaligen Präsidenten Donald Trump abgeschafft worden. „Ich glaube, dass es angebracht ist, die Auswirkungen dieser Deregulierungsentscheidungen zu bewerten und die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen“, sagte die Finanzministerin.

Arbeit noch nicht abgeschlossen

Yellen zufolge haben die schärferen Bankenregeln, die nach der Finanzkrise 2008 auf den Weg gebracht wurden, dem US-Finanzsystem geholfen, Schocks zu überstehen, einschließlich der Pandemie. „Die Zusammenbrüche zweier regionaler Banken in diesem Monat zeigen jedoch, dass unsere Arbeit noch nicht abgeschlossen ist“, sagte sie.

Die Pleiten der kalifornischen SVB und der in New York ansässigen Signature Bank hatten weltweit an den Börsen Schockwellen ausgelöst und Befürchtungen vor einer neuen Bankenkrise aufkommen lassen.