Lukaschenko: Aufruf zu Waffenruhe „ohne Vorbedingungen“

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat zu einer Waffenruhe „ohne Vorbedingungen“ in der Ukraine aufgerufen. „Es muss jetzt aufhören, bevor es noch weiter eskaliert“, sagte der enge Verbündete des russischen Präsidenten Wladimir Putin heute in einer Rede an die Nation.

„Alle territorialen Fragen, Wiederaufbau, Sicherheit und andere Themen sollten und können am Verhandlungstisch geklärt werden“, sagte Lukaschenko.

Die Ukraine warnte der Machthaber vor der allgemein erwarteten Gegenoffensive. Diese würde Verhandlungen zwischen den Regierungen in Moskau und Kiew unmöglich machen.

Einsatz von Atomwaffen befürchtet

Wenn die russische Führung das Risiko eines Zusammenbruchs des Landes sähe, würde sie ihre „fürchterlichsten“ Waffen zum Einsatz bringen, zitierte Reuters den belarussischen Machthaber. Putin hatte eine Stationierung taktischer Atomwaffen in Belarus angekündigt – das Land grenzt sowohl an Russland als auch an die Ukraine.

Die angekündigte Stationierung russischer Atomwaffen in seinem Land sei als vorsorgliche Schutzmaßnahme gegen angebliche Bedrohungen durch den Westen zu sehen, so Lukaschenko. Dieser baue seine militärischen Kapazitäten in Polen an der Grenze zu Belarus aus.

Kreml reagiert verhalten

Russland reagierte zurückhaltend auf die Forderung Lukaschenkos nach einer sofortigen Waffenruhe. Der Aufruf sei zur Kenntnis genommen worden und werde mit Lukaschenko in der kommenden Woche besprochen, sagte Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Im Moment könne Russland auf diesem Weg aber nicht die Ziele seines „militärischen Sondereinsatzes“ erreichen.