Virgin Orbit entlässt fast alle Beschäftigten

Nach einem gescheiterten Satellitenstart in diesem Jahr entlässt das Raumfahrtunternehmen Virgin Orbit des britischen Milliardärs Richard Branson einen Großteil seiner Mitarbeiter. Das geht aus einer Mitteilung des Unternehmens an die US-Börsenaufsicht SEC hervor.

Das Unternehmen habe mitgeteilt, die Zahl der Beschäftigten um 675 Mitarbeiter zu reduzieren. Das entspreche etwa 85 Prozent der Belegschaft. Betroffen seien alle Bereiche des Unternehmens.

Keine „sinnvolle Finanzierung“ gesichert

In einem US-Behördenbericht erklärte Virgin Orbit, es habe die Entscheidung getroffen, „um die Ausgaben zu reduzieren, da das Unternehmen nicht in der Lage ist, eine sinnvolle Finanzierung zu sichern“. Bransons Investmentfirma Virgin Investments habe 10,9 Mio. Dollar (10,02 Mio. Euro) investiert, um Abfindungen und andere Kosten des Personalabbaus zu finanzieren.

Noch vor wenigen Tagen hatte es geheißen, dass ein texanischer Venture-Capital-Investor bereit sei, 200 Mio. Dollar in das Unternehmen zu investieren. Aus dem geplanten neuen Versuch, eine Rakete in die Umlaufbahn zu schicken, wird nun nichts mehr.

Gescheiterte Raketenmission

Virgin Orbit war maßgeblich an dem Versuch beteiligt, Anfang dieses Jahres den ersten Satelliten von britischem Boden aus in die Umlaufbahn zu befördern. Ein Flugzeug brachte die Trägerrakete zunächst in große Höhe, bevor sie gestartet wurde.

Die Mission scheiterte aber. Mitte März kündigte Virgin Orbit an, den Betrieb vorerst zu pausieren. Nun soll Berichten zufolge die Geschäftstätigkeit bis auf Weiteres eingestellt werden.