Ohio-Zugsunglück: US-Justizministerium klagt Zugsbetreiber

Das US-Justizministerium hat den Eisenbahnbetreiber Norfolk Southern wegen des schweren Zugsunglücks im Bundesstaat Ohio Anfang Februar geklagt. Die Klage auf Strafzahlungen für die durch das Unglück verursachten Umweltschäden sei im Namen der US-Umweltbehörde (EPA) eingereicht worden, teilte das Justizministerium heute mit.

Mit der Klage wolle das Justizministerium und die Umweltbehörde Gerechtigkeit für die Menschen der von dem Unfall betroffenen Gemeinde East Palestine erreichen. Zudem solle sichergestellt werden, dass Norfolk Southern die finanzielle Last für den Schaden trage, den die Firma angerichtet habe und weiterhin anrichte, erklärte Justizminister Merrick Garland in einer Mitteilung.

Entgleister Chemikalienzug in East Palestine (US-Bundesstaat Ohio)
Reuters/Alan Freed

Hochgiftige Chemikalien geladen

Am 3. Februar waren mehrere Dutzend Waggons eines Güterzugs in der Gemeinde East Palestine im Bundesstaat Ohio entgleist. Einige von ihnen hatten hochgiftige Chemikalien geladen. Um eine Explosion zu vermeiden, mussten diese teilweise abgelassen und abgefackelt werden. Tagelang stand eine riesige schwarze Rauchwolke über dem Ort.

Die Bewohnerinnen und Bewohner beklagten sich über gesundheitliche Beschwerden wie Hautausschläge und Kopfschmerzen. Bisher seien knapp 35 Millionen Liter Abwasser und mehr als 11 500 Tonnen Erdreich rund um die Unglücksstelle entfernt worden, hieß es.

Norfolk Southern ist einer der größten Eisenbahnbetreiber in den USA. Im vergangenen Jahr kam es bei Zügen der Firma nach Informationen der Bahnaufsichtsbehörde (FRA) zu insgesamt 119 Entgleisungen.