Russland: Einberufungskampagne für Wehrdienst startet

Vor dem Hintergrund des seit mehr als einem Jahr anhaltenden Angriffskrieges gegen die Ukraine hat in Russland heute die Einberufungskampagne zum Grundwehrdienst begonnen. Die erste der beiden Kampagnen in diesem Jahr dauert bis 15. Juli, berichtete das Portal RBK heute unter Berufung auf ein Dekret von Kreml-Chef Wladimir Putin.

Laut Konteradmiral Wladimir Simljanski vom Generalstab wurden insgesamt 700.000 potenziell Wehrpflichtige im Vorfeld erfasst. Die Einberufenen, dieses Mal 147.000, sollen aber nicht für den Krieg in der Ukraine eingesetzt werden, sagte er.

Simljanski sagte gestern, dass die Einberufungen der Kreiswehrersatzämter erstmals auch elektronisch verschickt würden. Wo das nicht möglich sei, werde der Bescheid weiter persönlich ausgehändigt.

Streit über Gültigkeit der Benachrichtigung

Derweil streitet die Politik über die Gültigkeit der elektronischen Benachrichtigung: Dem Vizechef des Verteidigungsausschusses in der Staatsduma, Juri Schwytkin, zufolge ist eine solche Benachrichtigung gleichbedeutend mit dem Einberufungsbescheid.

Hingegen erklärte Viktor Bondarew, der Chef des Verteidigungsausschusses im Föderationsrat, dem Oberhaus des russischen Parlaments, dass solche E-Mails „keine Einberufungsbescheide sind“.