Laut Polizei Waffe entrissen: Mann in Jerusalem erschossen

Die israelische Polizei hat bei einem Vorfall in der Jerusalemer Altstadt nahe der Al-Aksa-Moschee einen 26-Jährigen erschossen. Der Mann habe bei einer Befragung nach der Waffe eines Beamten gegriffen und zwei Schüsse abgegeben, teilte die Polizei in der Nacht auf heute mit. Anschließend sei er erschossen worden. Der Mann komme aus einem arabischen Dorf in der Negev-Wüste im Süden Israels.

Ein Augenzeuge berichtete laut der israelischen Nachrichtenseite Ynet, dass der Medizinstudent aus nächster Nähe erschossen worden sei, nachdem er einer Frau bei einem Streit mit der Polizei zur Hilfe geeilt sei. Es seien rund zehn Schüsse auf den Mann abgefeuert worden. Die Polizei wies die Berichte mehrfach als „falsch“ zurück. Die Familie des 26-Jährigen forderte Aufklärung und die Veröffentlichung von Aufnahmen des Vorfalls.

Israelische Medien bezweifeln Darstellung

Ein Polizeisprecher sagte, es habe keine Kamera auf dem Gelände gegeben, die den Vorfall hätte aufzeichnen können. Die Kameras der Sicherheitskräfte hätten auch keine Aufnahmen gemacht. Mehrere israelische Medien berichteten von Zweifeln an der Darstellung. Im Dorf des 26-Jährigen wurde heute zu einem zweitägigen Generalstreik aufgerufen. Weitere arabische Städte in Israel wollten sich morgen anschließen.