Tausende protestieren in Portugal gegen hohe Mieten

Die Wut über teure Mieten für Wohnungen und Kaufpreise für Häuser hat gestern erneut Tausende Menschen in Portugal auf die Straße getrieben. Auch in anderen großen Städten des südeuropäischen Landes gingen Demonstrierende auf die Straßen, um ihren Unmut in Zeiten hoher Inflation zu zeigen. Mehr als die Hälfte der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen im Land verdiente offiziellen Daten zufolge im vergangenen Jahr weniger als 1.000 Euro im Monat, der Mindestlohn beträgt 760 Euro.

Proteste in Lissabon
Reuters/Pedro Nunes

Portugal gehört zu den ärmsten Ländern Westeuropas. Die Mieten sind in Lissabon seit 2015 um 65 Prozent gestiegen. Allein im vergangenen Jahr erhöhten sie sich um 37 Prozent. Die Kaufpreise für Häuser kletterten in dem Zeitraum sogar um 137 Prozent. Vor allem für die jüngere Bevölkerung ist die Situation eine Zumutung. Die durchschnittliche Miete in Lissabon beträgt 1.350 Euro monatlich.