Strafen gegen EY wegen Wirecard-Skandals verhängt

Das deutsche Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (APAS) hat im Zusammenhang mit dem Wirecard-Skandal einem Medienbericht zufolge Pflichtverletzungen durch den Deutschland-Ableger des Wirtschaftsprüfers EY festgestellt und deshalb hohe Strafen verhängt.

Bei der Prüfung der Abschlüsse des ehemaligen Zahlungsdienstleisters in den Jahren 2016 bis 2018 sehe sie Berufspflichtverletzungen als erwiesen an, teilte die APAS heute mit.

EY Deutschland bestätigte heute, über den Abschluss der APAS-Prüfung informiert worden zu sein, Details zur Entscheidung kenne man aber noch nicht. Diese würden sorgfältig prüfen.

APAS: 500.000 Euro Strafe für EY

Der Deutschlandableger von EY muss laut APAS eine Geldstrafe von 500.000 Euro zahlen. Zudem dürfe sie bei Unternehmen von öffentlichem Interesse zwei Jahre lang keine gesetzlichen Abschlussprüfungen durchführen. Dabei handle es sich um Neumandate, teilte die APAS mit. Ausgenommen seien Bestandsmandate.

Zudem wurden fünf Wirtschaftsprüfer laut APAS mit Geldbußen von 23.000 Euro bis 300.000 Euro sanktioniert. Zur Höhe der Geldstrafen insgesamt machte ein Sprecher des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, zu dem die APAS gehört, keine Angaben.

Im nächsten Schritt seien nun die Bescheide von der APAS zu fertigen, die Betroffenen könnten dann Einspruch gegen diese einlegen, hieß es. Es handle sich um das bisher umfangreichste von der APAS durchgeführte Verfahren. Die Aufsicht sieht es als erwiesen an, dass das Prüfunternehmen und mehrere seiner Mitarbeiter ihre Berufspflichten verletzt haben.