Iran: Strengere Kopftuchpflicht an Schulen und Unis

An Schulen und Universitäten im Iran soll die Kopftuchpflicht wieder strenger durchgesetzt werden. Das kündigte das Bildungsministerium des Landes gestern in einer Mitteilung an.

Schülerinnen und Studentinnen, die das Kopftuch nicht wie vorgeschrieben tragen, sollen nicht am Unterricht teilnehmen dürfen. Wie genau die Einhaltung der Kopftuchpflicht kontrolliert werden soll, ging aus der Mitteilung nicht hervor.

Die Regelung ist im Iran zwar prinzipiell nicht neu. Im Zuge der Massenproteste in den vergangenen Monaten, ausgelöst durch den Tod der kurdischen Iranerin Jina Mahsa Amini in Polizeigewahrsam Mitte September, ignorieren viele Mädchen und Frauen jedoch demonstrativ die Kopftuchpflicht. Schulen und Universitäten stellen hier keine Ausnahme dar.

Bildungsministerium zog mit härteren Strafen nach

Seit dem Beginn des persischen neuen Jahres vor rund zwei Wochen kündigte die iranische Regierung mehrfach härtere Strafen bei Missachtung der islamischen Kleidervorschriften an. Nun zog auch das Bildungsministerium mit der Mitteilung zur Durchsetzung der bestehenden Regeln nach.

Ebenfalls gestern gab das Bildungsministerium außerdem den Rücktritt des Bildungsministers Jussef Nuri bekannt. Zuvor hatten iranische Medien von Verzögerungen bei der Zahlung von Lehrergehältern berichtet. Im Februar hatte die EU Nuri auf eine Sanktionsliste gesetzt. Er wird unter anderem für die willkürliche Verhaftung von Schülern während der Massenproteste verantwortlich gemacht.