Erdogan kritisiert US-Botschafter für Besuch bei Opposition

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will den US-Botschafter wegen eines Treffens mit dem Oppositionsführer wenige Wochen vor den Wahlen nicht mehr empfangen. „Das schickt sich nicht, streng doch dein Hirn etwas an. Du bist Botschafter. Dein Ansprechpartner hier ist der Präsident“, sagte Erdogan mit Blick auf US-Botschafter Jeffry Flake, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu heute berichtete.

„Als Botschafter musst du deine Rolle kennen. Wie wirst du es nun wagen, um einen Termin beim Präsidenten zu bitten? Unsere Türen haben sich für ihn geschlossen“, sagte Erdogan weiter.

Kilicdaroglu werden gute Chancen attestiert

Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu von der Mitte-links-Partei CHP fordert Erdogan bei der Präsidentenwahl am 14. Mai heraus. Umfragen zufolge hat er gute Chancen, Erdogan nach 20 Jahren an der Macht zu schlagen. US-Botschafter Flake hatte Kilicdaroglu Ende März in der CHP-Parteizentrale in Ankara besucht.

Nach Angaben von Anadolu äußerte sich Erdogan schon gestern bei einem Treffen mit Vertretern der rechtsextremistischen Grauen Wölfe in Istanbul. In der Türkei ist die ultranationalistische MHP die politische Vertretung der Grauen Wölfe und Bündnispartnerin der islamisch-konservativen AKP Erdogans.