Scholz: Moldawien gegen russische Einflussnahme „wappnen“

Angesichts des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hofft die Ex-Sowjetrepublik Moldawien auf Unterstützung des Westens für die Verteidigung des Landes.

Auf die Frage eines Journalisten, ob Moldawien Waffen und militärische Ausrüstung aus dem Westen wünsche, sagte die moldawische Präsidentin Maia Sandu gestern in Bukarest im Beisein des deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz und ihrem rumänischen Amtskollegen Klaus Iohannis: „Ja, wir müssen die (unsere, Anm.) Verteidigungsfähigkeit konsolidieren, und ja, wir brauchen Hilfe dafür, und ja, wir diskutieren darüber mit Partnern.“

Scholz sagte Moldawien entschlossenen Beistand zu. Deutschland unterstütze das Land dabei, „sich gegen Versuche der Destabilisierung durch Russland zu wappnen“, sagte Scholz nach dem Treffen mit Sandu und Iohannis.

Moldawien grenzt an die Ukraine und an Rumänien. Sandu sagte, ihr Land sei immer wieder „hybriden Angriffen“ und „Destabilisierungsversuchen“ von russischer Seite ausgesetzt. Scholz und Iohannis betonten mehrfach, dass der Westen Moldawien unter anderem wirtschaftlich beistehen werde.

Moldawien strebt zwar nicht in die NATO, will aber der EU beitreten. Im Juni 2022 erhielt das Land wie die Ukraine den Kandidatenstatus. Deutschland und andere EU-Staaten unterstützen Moldawien mit hohen Geldsummen. Bei drei Geberkonferenzen im vergangenen Jahr kamen weit mehr als eine Milliarde Euro zusammen – viel Geld in einem Land mit einer jährlichen Wirtschaftsleistung von zuletzt etwa 14 Mrd. US-Dollar.

Deutschland hatte Moldawien im vergangenen Jahr auch militärische Hilfe zugesagt. Im Jänner wurden die ersten von 19 gepanzerten Transportfahrzeugen vom Typ Piranha an die moldawischen Streitkräfte geliefert.