Kolumbien: Vulkan droht auszubrechen

Wegen eines seit Wochen drohenden Vulkanausbruchs in Kolumbien haben die Behörden damit begonnen, zahlreiche Menschen in Sicherheit zu bringen. Medienberichten zufolge wurde rund um den Vulkan Nevado del Ruiz im Westen des Landes auf Anordnung der Behörden damit begonnen, rund 40 Familien des Dorfes Villamaria in Sicherheit zu bringen.

Für den Vulkan gilt seit Kurzem die zweithöchste Warnstufe, ein Ausbruch könnte den Behörden zufolge kurz bevorstehen. Das Land bereitet sich darauf unter anderem mit der Einrichtung eines Einsatzzentrums zur Koordination von Hilfsmaßnahmen vor. Präsident Gustavo Petro berief zudem nun den Sicherheitsrat ein.

Die seismische und vulkanische Aktivität des 5.321 Meter hohen Nevado del Ruiz hat nach Behördenangaben seit dem 24. März „signifikant zugenommen“. Von einem etwaigen Ausbruch des Vulkans wären fast 57.000 Menschen betroffen, 14.000 von ihnen in Städten.

Der Vulkan habe in den vergangenen zehn Jahren „konstante eruptive Aktivität“ mit „kleineren Ereignissen“ gezeigt, teilte das staatliche Institut für Geologie mit. Dabei habe es sich hauptsächlich um Aschewolken gehandelt.

Vulkan Nevado del Ruiz
APA/AFP/JJ Bonilla

Der Nevado del Ruiz ist einer von 25 aktiven Vulkanen Kolumbiens. Er liegt auf der Zentralkordillere und dem pazifischen Feuergürtel. Seine zunehmenden Aktivitäten haben in dem südamerikanischen Land Erinnerungen an 1985 geweckt. Damals waren mehr als 20.000 Menschen nach einem Ausbruch des Nevado del Ruiz von einer Schlammlawine getötet worden. Es war die schlimmste Naturkatastrophe des Landes.

Die größte Gefahr für die Bevölkerung besteht auch diesmal in einer aus Asche, Wasser und Gestein zusammengesetzten Schlammlawine, die durch das Schmelzen des Eises an den Hängen des Vulkans ausgelöst werden könnte.