Schüler während der Abschlussprüfung
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Bilanz der Erleichterungen

Das pandemische Maturahoch

Die aufgrund der Pandemie eingeführten Erleichterungen bei der Matura haben die Erfolgsquote der Maturantinnen und Maturanten kurzzeitig deutlich verbessert. Nachdem 2022 manche Erleichterungen gefallen waren, war laut Statistik Austria wieder ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Spannend bleibt, wie der Maturajahrgang 2023 abschließen wird, da für heuer fast alle Erleichterungen abgeschafft wurden.

In den Jahren 2017 bis 2019 schafften jeweils rund 85 bis 86 Prozent der zum Haupttermin angetretenen Schülerinnen und Schüler die Reifeprüfung. In den ersten beiden Pandemiejahren 2020 und 2021 schnellte diese Quote auf jeweils rund 94 Prozent hinauf, 2022 waren es mit knapp 91 Prozent wieder etwas weniger – vermutlich auch, weil einige der Erleichterungen wieder weggefallen sind.

ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek meinte in einer Aussendung, dass man „durch umfassende Fördermaßnahmen den Weg zurück zu den gewohnten Abschlussprüfungen begleitet und die Voraussetzung für ein gutes Abschneiden trotz Pandemie geschaffen“ habe. Für die heurige Matura habe das Ministerium „auf Planungssicherheit gesetzt und schon früh – vor den Herbstferien – festgelegt, welche Regelungen gelten werden“.

Grafik zeigt Daten zur Erfolgsquote bei der Matura
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: Statistik Austria

Erleichterungen bei Matura

Pandemiebedingt waren 2020 neue Maturaregeln eingeführt worden. Unter anderem war die mündliche Matura nur freiwillig, außerdem gab es maximal drei schriftliche Prüfungen, und die Arbeitszeit bei den Klausuren wurde um eine Stunde verlängert. Dazu wurde für die Maturanote neben der Prüfungsnote auch die Jahresnote herangezogen.

2021 und vor allem 2022 fielen dann manche Erleichterungen wieder weg. Ab dem Anfang Mai anstehenden Maturatermin 2023 gelten wieder die „alten“ Maturaregeln – beibehalten wird mit der Einbeziehung der Jahresnote allerdings die vermutlich deutlichste Änderung.

Bestehensquote deutlich zugenommen

In der Zeit der Pandemie nahm nicht nur die Bestehensquote deutlich zu – auch die Noten generell wurden besser. So absolvierten vor der Pandemie zwischen 15 und 17 Prozent der Angetretenen die Reifeprüfung mit ausgezeichnetem Erfolg (Notenschnitt maximal 1,5 und kein „Genügend“ oder „Nicht Genügend“, Anm.). 2020 waren es dann 19 Prozent, 2021 24 Prozent und 2022 21 Prozent.

An den AHS war die Entwicklung bei den Bestehensquoten etwas weniger ausgeprägt: Vor der Pandemie kamen bei den Hauptterminen zwischen 84 und 86 Prozent durch, in den Pandemiejahren dann zwischen 90 und 92 Prozent. An den berufsbildenden höheren Schulen (BHS) stiegen die entsprechenden Zahlen von 85 bis 86 Prozent auf knapp 97 Prozent 2020, 95 Prozent 2021 und 91 Prozent 2022. Dafür schnalzte an den AHS die Zahl der Vorzüge etwas stärker in die Höhe als an den BHS.