NGO-Schiff „Geo Barents“ rettete 440 Geflüchtete

Das Rettungsschiff „Geo Barents“ hat 440 Geflüchtete bei einer Rettungsaktion in internationalen Gewässern nahe Malta an Bord genommen. Das teilte die Organisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) gestern Abend mit. Insgesamt waren rund 500 in Libyen gestartete Menschen auf ihrem Boot in Seenot geraten, hatte die Hilfsorganisation Alarm Phone davor berichtet.

Alarm Phone hatte gestern nach einem ersten Alarm am Montag erneut an die Behörden appelliert, die Gruppe von Geflüchteten im maltesischen Such- und Rettungsgebiet (SAR) zu retten. Laut Alarm Phone befanden sich zwei Handelsschiffe in der Nähe des Bootes, sie waren aber nicht für eine so große Rettungsaktion ausgerüstet.

Kritik an anderen Küstenstaaten

Der Chef der italienischen Küstenwache, Admiral Nicola Carlone, erklärte gestern vor dem Parlament in Rom, dass seine Schiffe eine wachsende Zahl von Rettungseinsätzen fernab von Italien durchführten, da die Rettungskapazitäten anderer Küstenstaaten „nicht vorhanden oder unzureichend“ seien.

Carlone bezog sich damit indirekt auf Malta, das seit Jahresbeginn einen einzigen Migranten aufgenommen habe, wie aus Medienangaben hervorgeht. Carlone berichtete, dass die italienische Küstenwache in den Jahren zwischen 1991 und 2022 1,2 Millionen Migranten und Flüchtlinge im Mittelmeer gerettet habe.