Im US-Bundesstaat Wisconsin hat die progressive Kandidatin Janet Protasiewicz die Wahl um einen Richterposten am Obersten Gerichtshof des Staates gewonnen und damit dort für eine linke Mehrheit gesorgt. Die Abstimmung gestern war in den USA von vielen Beobachtern als wichtigste Wahl des Jahres 2023 beschrieben worden.
Protasiewicz will dafür sorgen, dass in dem Staat mit sechs Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern das Abtreibungsverbot wieder aufgehoben wird, bei Wahlen Stimmabgabe und Auszählung sicherer gestaltet werden und neue Wahlkreiszuschnitte gelten.
Protasiewicz lag nach Auszählung von mehr als 95 Prozent der abgegebenen Stimmen bei knapp 56 Prozent. Ihr konservativer Konkurrent Daniel Kelly von den Republikanern kam auf gut 44 Prozent.
Teurer Wahlkampf
Laut „New York Times“ sind mehr als 40 Millionen Dollar in den Wahlkampf geflossen, mehr als je zuvor bei der Entscheidung um einen Richterposten in der US-Geschichte.
In den USA gibt es einige Bundesstaaten, die ihre Obersten Richter vom Volk wählen lassen. Die Kandidaten machen mit programmatischen Schwerpunkten Werbung für sich und lassen eine Nähe zu einer der beiden politischen Strömungen des Landes erkennen.