Papst wusch Insassen von Jugendstrafanstalt die Füße

Papst Franziskus hat gestern in der Jugendstrafanstalt von Casal del Marmo in einem Außenbezirk von Rom zwölf Jugendlichen – zehn Burschen und Frauen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Nationalität – die Füße gewaschen. Zu ihnen zählte auch ein Moslem. Vor der Fußwaschung feierte Franziskus eine Messe mit den Jugendlichen in Anwesenheit von circa 100 Personen.

Es handelt sich um dasselbe Gefängnis, in dem er schon am Gründonnerstag vor zehn Jahren – kurz nach seiner Wahl zum Papst – männlichen und weiblichen Häftlingen die Füße wusch. Der Papst erreichte im Rollstuhl den Altar zur Zeremonie. „Es ist so schön, einander zu helfen, eine Hand zu reichen. Das sind universelle menschliche Gesten. Jesus will uns mit der Geste der Fußwaschung den Edelmut des Herzens lehren“, sagte der Heilige Vater.

Schon in den vergangenen Jahren hatte der Papst die Messe am Gründonnerstag in verschiedenen Gefängnissen zelebriert. Die Tradition war 2020 und 2021 wegen der Pandemie ausgesetzt worden, aber im vergangenen Jahr hatte der Papst Sträflingen im Gefängnis von Civitavecchia nördlich von Rom wieder die Füße gewaschen.

Die Messe am Gründonnerstag erinnert an das Letzte Abendmahl Jesu, bei dem dieser seinen zwölf Aposteln als Zeichen der Demut und Liebe die Füße wusch. Traditionell fand die Gründonnerstagsliturgie in der Lateranbasilika statt, der eigentlichen römischen Papstkirche. Die Vorgänger von Franziskus vollzogen die Fußwaschung in der Regel an verdienten Klerikern.