Die Atempause im Dauerkonflikt zwischen dem deutschen AUA-Mutterkonzern Lufthansa und ihren rund 5.000 Stammpilotinnen und -piloten hat nichts Greifbares gebracht.
„Wir sind jetzt wieder in ganz normalen Tarifverhandlungen“, heißt es bei dem Unternehmen ebenso wie bei der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC), nachdem vertrauliche Gespräche im „geschlossenen Raum“ ohne Ergebnis beendet worden sind. Damit steigt für die Passagiere die Streikgefahr im Sommer deutlich.
Möglicher Poker bis Juni
VC-Tarifvorstand Marcel Gröls betonte aber: „Ich kann mir gut vorstellen, dass wir ohne Streiks auskommen.“ Noch sind knapp drei Monate Zeit, bis Ende Juni die Friedenspflicht ausläuft. Die Partner haben Verhandlungstermine vereinbart, einen Stillstand der Tarifgespräche gibt es nicht. Klar ist aber, dass die VC ihre noch nicht öffentlich kommunizierten Forderungen hochtreiben wird, nachdem sie mit ihren Ideen zur strategischen Ausrichtung des größten Luftverkehrkonzerns Europas offenbar nicht durchgedrungen ist.
Bei der Tochter AUA konnte ein Streik erst kürzlich abgewendet werden. Nach zahlreichen Verhandlungsrunden einigten sich Gewerkschaft und Management auf einen neuen Kollektivvertrag für das fliegende Personal. Die kollektivvertraglichen und Ist-Gehälter steigen rückwirkend mit 1. März um elf Prozent.