Kritik an neuen Schulbüchern in Indien

Änderungen in Schulbüchern in Indien sind auf Kritik von Oppositionspolitikern gestoßen. Schüler an vielen Schulen in dem mehrheitlich hinduistischen, aber multireligiösen Land erhielten diese Woche neue Schulbücher, und in diesen hätten unter anderem gewisse Textstellen zu früheren muslimischen Herrschern gefehlt, worüber der „Indian Express“ schon länger berichtete. Der Präsident der Kongresspartei, Mallikarjun Kharge, kritisierte die Änderungen und sagte, dass es sich um einen Versuch zur Neuschreibung der Geschichte handle. Kritik über die Änderungen gab es auch in einigen indischen Medien.

Vom National Council of Educational Research and Training, einer autonomen, aber von der Regierung finanzierten Organisation, die für die Schulbücher zuständig ist, hieß es, dass die Änderungen im Zusammenhang mit der Pandemie gemacht worden seien und man nun den Kindern weniger Schulstoff aufbürden wolle.

Änderungen habe es laut „Indian Express“ unter anderem auch bei Stellen zur Unbeliebtheit des Freiheitskämpfers Mahatma Gandhi bei radikalen Hindus gegeben und bei Stellen zu Ausschreitungen im Jahr 2002 im Bundesstaat Gujarat, bei dem Hunderte Menschen getötet wurden – vor allem Muslime –, als der hindu-nationalistische Premierminister Narendra Modi dort Regierungschef war. Modi ist seit 2014 Premierminister, seine Partei ist die hindu-nationalistische BJP. Gandhi wurde 1948 von einem radikalen Hindu ermordet.