Iran: Kameras zur Überwachung von Kleidervorschriften

Der Iran verschärft sein Vorgehen gegen Frauen, die sich in der Öffentlichkeit ohne Kopftuch zeigen. Zur Kontrolle und Identifizierung würden an öffentlichen Plätzen und Verkehrsstraßen Kameras installiert, kündigte die Polizei heute in einer über die Staatsmedien und das Justizportal Mizan verbreiteten Mitteilung an. Sollten Frauen gegen die Kleidervorschriften verstoßen, erhielten sie eine Warnung per SMS. Darin würden sie auch über die möglichen Strafen informiert.

Die Polizei rief zudem Geschäftsbesitzer auf, auf die Einhaltung „gesellschaftlicher Normen“ zu achten. Im Iran zeigen sich seit Monaten Frauen auch nach der gewaltsamen Niederschlagung der Protestkundgebungen immer wieder ohne das vorgeschriebene Kopftuch in der Öffentlichkeit als Zeichen ihres Widerstands gegen die Regierung.

Das Innenministerium bezeichnete das Kopftuch Ende März als „eine der zivilisatorischen Grundlagen der iranischen Nation“. Davon werde nicht abgerückt. Das Ministerium forderte die Bürger auf, unverschleierte Frauen zur Rede zu stellen.