Deutsche Bahn verkauft 250.000 49-Euro-Tickets in drei Tagen

Die Deutsche Bahn hat in den ersten Tagen nach dem Verkaufsstart eine große Nachfrage nach dem 49-Euro-Abo für den öffentlichen Nah- und Regionalverkehr registriert. „Die Nachfrage ist enorm. In den ersten drei Tagen des Vorverkaufs wurden allein bei der Bahn 250.000 Deutschland-Tickets gekauft“, sagte Regionalverkehrsvorständin Evelyn Palla der Zeitung „Bild am Sonntag“.

Der Verkauf des ab Mai gültigen Tickets hatte am vergangenen Montag begonnen. Es kann auch bei allen anderen regionalen Verkehrsunternehmen und Verbänden in Deutschland gekauft werden.

Das neue Deutschland-Ticket ermöglicht landesweite Fahrten in den Bussen und Bahnen des öffentlichen Nah- und Regionalverkehrs. Es ist nur als Monatsabo erhältlich und wird als Chipkarte oder Handyticket ausgegeben. Übergangsweise gibt es bis Ende des Jahres auch Papiertickets, die aber digital kontrollierbar sein müssen. Die Papierlösung wurde für Verbünde eingeführt, die bei der Digitalisierung hinterherhinken. Das Abo soll den öffentlichen Regional- und Nahverkehr attraktiver und erschwinglicher machen.

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen geht von rund 5,6 Millionen neuen Kundinnen und Kunden aus. Elf Millionen Bestandsabokunden werden der Prognose zufolge auf das Deutschland-Ticket wechseln.

Deutschland sieht nur schrittweise Verbesserung des Netzes

Die deutsche Regierung erwartet mit Blick auf unpünktliche Züge wegen des maroden Schienennetzes indes erst schrittweise eine Besserung. Der Beauftragte der Regierung für den Schienenverkehr, Verkehrsstaatssekretär Michael Theurer (FDP), sagte der dpa: „Bei den Kundinnen und Kunden der Bahn kann man nur um Verständnis werben und auch um Verzeihung bitten. Wir haben als neue Regierung Altlasten vorgefunden.“ Er empfehle eine offene und ehrliche Kommunikation. „Die Lage ist so dramatisch, dass es zur Generalsanierung des Netzes keine Alternative gibt“, sagte Theurer.

Im Fernverkehr der Deutschen Bahn lag die Pünktlichkeitsquote im vergangenen Jahr bei 65,2 Prozent und damit zehn Prozentpunkte unter dem Vorjahresniveau. Als Gründe hatte die Bahn die überalterte und knappe Infrastruktur, viele Baustellen und ein rasant wachsendes Verkehrsaufkommen genannt.