Militärübung vor Taiwan: USA mahnen China zu Zurückhaltung

Die USA haben Peking angesichts der Militärübung der chinesischen Armee nahe Taiwan zur Zurückhaltung aufgerufen. Die Regierung in Washington beobachte Chinas Handlungen genau, sagte gestern ein Sprecher des US-Außenministeriums. „Wir haben stets zur Zurückhaltung aufgerufen und dazu, den Status quo nicht zu ändern.“ Die Kommunikationskanäle mit Peking blieben weiter geöffnet.

Zugleich sagte der Ministeriumssprecher, dass die USA „über ausreichende Ressourcen und Fähigkeiten in der Region verfügen, um Frieden und Stabilität zu gewährleisten und unsere nationalen Sicherheitsverpflichtungen zu erfüllen“.

China sieht „Warnung“ an „separatistische Kräfte“

China hat dem staatlichen Fernsehsender CCTV zufolge am zweiten Tag seiner für drei Tage geplanten Militärmanöver rund um Taiwan Angriffe auf wichtige Ziele auf der Insel geübt. Das Militär habe im Rahmen seiner Militärmanöver „gemeinsame Präzisionsschläge“ gegen „Schlüsselziele auf der Insel Taiwan und in den umliegenden Gewässern“ simuliert, berichtete CCTV heute. Das taiwanische Verteidigungsministerium entdeckte eigenen Angaben zufolge neun Kriegsschiffe und 58 Militärflugzeuge rund um die Insel.

Die chinesische Armee bezeichnete die dreitägige Militärübung nahe Taiwan als eine „Warnung“ an „separatistische Kräfte“. Staatlichen chinesischen Medien zufolge soll dabei auch die Einkreisung Taiwans geübt werden. Taipeh verurteilte das Manöver und warf Peking vor, die regionale Sicherheit zu gefährden.

Die taiwanische Präsidentin Tsai Ing-wen warf Peking einen „autoritären Expansionismus“ vor. Sie stellte klar, dass Taiwan „weiterhin mit den Vereinigten Staaten und anderen Ländern (…) zusammenarbeiten wird, um die Werte von Freiheit und Demokratie zu verteidigen“.