Brand in Hamburg: Riesige Rauchwolle über Innenstadt

Im Hamburger Stadtteil Rothenburgsort sind heute Früh mehrere Lagerhallen in Flammen aufgegangen. Dabei entstand eine riesige Rauchwolke, die durch den Nordostwind stadteinwärts zog. „Die Hamburger Innenstadt ist komplett verdunkelt“, sagte ein Feuerwehrsprecher.

Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen niemand. Die Feuerwehr warnte jedoch vor dem Rauch, forderte Anrainerinnen und Anrainer auf, Fenster und Türen geschlossen zu halten sowie Klimaanlagen und Lüftungen auszuschalten.

Bevölkerung soll Fenster schließen

In einer amtlichen Warnung hieß es, die Bevölkerung „kann durch Rauchgase und chemische Bestandteile in der Atemluft aufgrund eines Brandes beeinträchtigt werden“. Wie es gegen 4.30 Uhr zu dem Großbrand kommen konnte und was sich genau in den brennenden Lagerhallen befand, konnte die Feuerwehr vorerst nicht sagen.

Großbrand in Hamburg
IMAGO/Andre Lenthe

Allerdings waren nach Angaben der Feuerwehr auf dem Gelände eines Autohofs mehrere Container ausgelaufen und geplatzt. In ihnen lagerten brennbare Flüssigkeiten.

Um welche Chemikalien es sich genau handelt, ist noch unklar. Einem Bericht des NDR zufolge soll es sich um Schwefelwasserstoff gehandelt haben. Der Brand und der Rauch wurden in der amtlichen Warnung als „extreme Gefahr“ eingestuft. „Das ist ein wirklich außergewöhnlicher, schwieriger Einsatz“, sagte ein Feuerwehrsprecher vom Einsatzort. In einer weiteren amtlichen Mitteilung am frühen Nachmittag hieß es: „Derzeit werden keine erhöhten Messwerte festgestellt.“ Die Warnung werde aber aufrecht erhalten.

Löscharbeiten werden noch länger dauern

Der Feuerwehrsprecher ging davon aus, dass die Löscharbeiten, an denen rund 210 Einsatzkräfte beteiligt waren, noch den ganzen Tag andauern. Erst danach könne die Polizei mit ihren Brandermittlungen beginnen. Rothenburgsort liegt östlich der Innenstadt an der Norderelbe und grenzt unter anderem an die Hafencity.

Das Feuer hatte auch Auswirkungen auf den Bahnverkehr. Nach Angaben der Deutschen Bahn musste der Zugsverkehr zwischen Hamburg und Büchen (Schleswig-Holstein) wegen des Feuers in unmittelbarer Gleisnähe eingestellt werden. Das wiederum hatte zur Folge, dass alle IC-, EC- und ICE-Züge zwischen Hamburg und Berlin umgeleitet werden mussten und sich um etwa 60 Minuten verspäteten. IC- und ICE-Züge zwischen Hamburg und Rostock fielen ganz aus. Für die ebenfalls gesperrte S-Bahn-Strecke zwischen Berliner Tor und Billwerder-Moorfleet sei ein Ersatzverkehr eingerichtet worden.