China setzt Großmanöver vor Taiwan fort

Die chinesische Volksbefreiungsarmee hat heute ihre Großmanöver in der Nähe Taiwans fortgesetzt. Das Ostkommando organisierte Übungen und Patrouillen sowie Angriffe der Luftwaffe auf Landziele, wie das chinesische Militär mitteilte.

Die seit drei Tagen andauernden Manöver sind eine Reaktion auf den Besuch der taiwanischen Präsidentin Tsai Ing-wen in den USA. In Kalifornien war die Präsidentin am Mittwoch mit dem Vorsitzenden des US-Abgeordnetenhauses, Kevin McCarthy, zusammengetroffen. Es war das erste Treffen dieser Art auf US-amerikanischem Boden.

Drohgebärden vor der Küste und in der Luft

Taiwans Verteidigungsministerium berichtete, dass zuletzt 70 chinesische Flugzeuge und elf Kriegsschiffe nahe der Insel gesichtet worden seien. 35 Flugzeuge hätten die früher noch als eine Art informelle Grenze respektierte Mittellinie der Taiwan-Straße überquert. Die Meerenge trennt Taiwan vom chinesischen Festland. Am Wochenende waren auch Dutzende chinesische Flugzeuge in die taiwanische Luftüberwachungszone (ADIZ) eingedrungen, die als eine Art Pufferzone zur Volksrepublik dient.

Der Konflikt um Taiwan ist ein zentrales Streitthema zwischen China und den USA. Washington hat sich seit 1979 der Verteidigungsfähigkeit der Insel verpflichtet, was bisher meist Waffenlieferungen bedeutete.