Tausende Israelis bei Marsch in besetztem Westjordanland

Tausende Israelis, darunter rechte Minister und Abgeordnete, haben heute an einem streng bewachten Marsch zu einem Siedlungsposten im besetzten Westjordanland teilgenommen.

Israelische Demonstranten auf Straße
Reuters/Nir Elias

Die Route führte zu dem Außenposten Eviatar südlich der Palästinenserstadt Nablus. Ziel war es, Solidarität mit den israelischen Siedlern im Westjordanland zu zeigen.

Am Freitag waren zwei Schwestern bei einem Anschlag im Westjordanland getötet und ihre Mutter lebensgefährlich verletzt worden. Die Armee sucht weiter nach mutmaßlichen palästinensischen Tatverdächtigen. Die Opposition kritisierte, der Solidaritätsmarsch halte die Sicherheitskräfte von ihren eigentlichen Aufgaben in dieser angespannten Zeit ab.

Vorerst illegal errichtete Siedlungen

Als „Außenposten“ werden illegale Ansiedlungen bezeichnet. Üblicherweise stellen Siedlerinnen und Siedler zunächst Container auf ihrem Wunschland auf, aus denen schließlich feste Siedlungen werden sollen. Palästinenser werden von ihrem Land abgeschnitten und ferngehalten.

Der Außenposten Eviatar war vor rund zwei Jahren nach einer Einigung mit den Einwohnern geräumt worden. Mitglieder der rechts-religiösen Regierung von Benjamin Netanjahu streben jedoch eine Legalisierung und Wiederbesiedlung von Eviatar an. Palästinenser aus nahe liegenden Ortschaften beanspruchen das Land als ihr Eigentum. Bei Protesten an dem Ort waren in den letzten Jahren mehrere Palästinenser getötet worden.