Netanjahu holt nach Kritik Minister zurück

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die Entlassung von Verteidigungsminister Joav Galant nach großen Protesten rückgängig gemacht. Der Regierungschef gab gestern in Tel Aviv bekannt, dass Galant, der ebenso wie er selbst der rechtskonservativen Likud-Partei angehört, in sein Amt zurückkehrt. „Wir werden zusammen für die Sicherheit Israels arbeiten“, versprach Netanjahu.

israelischer Verteidigungsminister Joav Galant
Reuters/Amir Cohen

Der Chef der rechtsreligiösen Regierung hatte Galant im vergangenen Monat entlassen, weil dieser zu einem Stopp der umstrittenen Justizreform aufgerufen hatte.

Gegen die Entlassung hatte es sofort neue Proteste auf den Straßen gegeben. Die Opposition sowie Expertinnen und Experten kritisierten den Rausschmiss angesichts der prekären Sicherheitslage in Israel als unprofessionell. Am Abend sagte Netanjahu: „Unser Land befindet sich unter einer Terrorattacke.“

Er beschuldigte die Regierung seines Vorgängers Jair Lapid, der Abschreckung geschadet zu haben. Dabei bezog er sich auf ein Abkommen über eine Seegrenze mit dem Libanon, das die Lapid-Regierung im Oktober unterzeichnet hatte. Netanyahu sprach von einem „Abkommen mit der (libanesischen Miliz) Hisbollah“.