Kiew: Enthauptungsvideos sollen Ukraine einschüchtern

Nach der Veröffentlichung von zwei Videos, die angeblich die Enthauptung ukrainischer Soldaten zeigen, spricht Kiew von Einschüchterungsversuchen. Einer Beraterin aus dem Umfeld des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge zeigt das Video „das ganze Wesen des terroristischen Staates Russland“.

Nach ihren Worten handelt es sich auch um eine psychologische Operation Russlands, die der Einschüchterung diene. Die beiden Videos waren vergangene Woche aufgetaucht. „Das Zielpublikum ist nicht nur die Ukraine, sondern auch die westlichen Gesellschaften“, sagte Daria Sariwna, Beraterin des Leiters des Büros des ukrainischen Präsidenten, auf Telegram. Dennoch funktionieren solche Methoden bei den Ukrainern nicht. „Davor haben die Russen Angst, aber nicht wir“, betonte Sariwna.

Die beiden Videos, die in den sozialen Netzwerken veröffentlicht wurden, zeigen angeblich die Enthauptung ukrainischer Verteidiger. Nach Angaben von CNN scheinen die Videos von unterschiedlichen Ereignissen zu stammen. Eines der Videos könnte erst vor Kurzem gedreht worden sein, während das andere im vergangenen Sommer gedreht worden zu sein scheint.

Selenskyj fordert weltweite Reaktionen auf Enthauptungsvideo

Selenskyj forderte die Welt zu Reaktionen auf das Video der mutmaßlichen Enthauptung eines ukrainischen Kriegsgefangenen auf. „Das ist ein Video von Russland, wie es ist“, unterstrich der Staatschef heute in einer Videobotschaft. Es handle sich weder um einen Unfall noch um einen Einzelfall. Der Terror müsse verlieren. Niemand würde es verstehen, wenn die Staatsführer nicht auf das Video reagierten. „Es muss jetzt gehandelt werden!“, forderte der 45-Jährige.

UNO-Beobachter in der Ukraine zeigten sich entsetzt über die grausame Behandlung mutmaßlich ukrainischer Kriegsgefangener, die kürzlich veröffentlichte Videos zeigen sollen. „Bedauerlicherweise ist das kein Einzelfall“, hieß es weiter.

Der Kreml zweifelte die Echtheit des mutmaßlichen Enthauptungsvideos an. „Wir leben zunächst einmal in einer Welt der Fakes und müssen daher die Echtheit der Aufnahmen prüfen“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow heute der Nachrichtenagentur Interfax zufolge.