IWF: Verschuldung weltweit wieder auf dem Vormarsch

Die weltweite Verschuldung ist wieder auf dem Vormarsch. Wie aus neuen Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) hervorgeht, werden die Schuldenstände nach zwei Jahren mit deutlichen Rückgängen 2023 und auch in den kommenden Jahren wieder zulegen. Für heuer rechnet der IWF mit einem Durchschnittswert von 93,3 Prozent im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung.

In der Pandemie war die Verschuldung 2020 sprunghaft gestiegen auf den Rekordwert von knapp 100 Prozent. Seitdem ging es wieder runter auf gut 92 Prozent Ende 2022. Bis 2028 rechnet der IWF dann wieder mit kontinuierlichen Zuwächsen von mehr als einem Punkt pro Jahr und insgesamt einem Anstieg bis auf 99,6 Prozent.

„Die Schuldentragfähigkeit ist ein Grund zur Sorge in vielen Ländern“, heißt es im Verschuldungsbericht, den der IWF heute in Washington veröffentlichte. Etwa drei von vier Ländern würden zwar seit 2022 einen restriktiveren Kurs in der Finanz- und auch Geldpolitik fahren. Trotzdem sei die globale Verschuldung noch um acht Prozentpunkte oberhalb des Niveaus, das vor der Pandemie geschätzt worden sei.

Hoher Anstieg in USA und China

Wegen der hartnäckig hohen Inflation könnten die Staaten nicht mehr so viel Geld ausgeben. Sonst würden sie gegen die Zinserhöhungen arbeiten, mit denen die Notenbanken die Inflation wieder unter Kontrolle bekommen wollen. Es müsse eine Priorität sein, in den nächsten Jahren wieder finanzielle Puffer aufzubauen, um auch in der nächsten Krise handlungsfähig zu sein.

Der Anstieg der Verschuldungsquoten geht allein auf die USA und China zurück. Ohne die beiden führenden Wirtschaftsnationen würde es global rückläufige Werte geben, so der IWF.