13 Frauen beschuldigen Depardieu der sexuellen Übergriffe

13 Frauen haben dem französischen Filmstar Gerard Depardieu sexuelle Übergriffe und Gewalt vorgeworfen. Laut einem gestern veröffentlichten Bericht des französischen Onlineportals Mediapart soll Depardieu die Frauen in den Jahren 2004 bis 2022 „während der Dreharbeiten zu elf Filmen oder Serien“ und im Anschluss sexuell berührt oder sie verbal belästigt haben.

Gerard Depardieu, 2016
APA/AFP/Anne-Christine Poujoulat

Die Übergriffe seien unterschiedlich schwer gewesen, heißt es in dem Artikel. Den Angaben zufolge berichteten die Frauen unter anderem „von einer Hand in ihrem Höschen, in ihrem Schritt, an ihrem Po oder ihrer Brust“, von „obszönen Äußerungen oder manchmal aufdringlichem Grunzen“.

Diejenigen, die sich beschwerten, seien immer wieder mit demselben Satz abgefertigt worden: „Lass gut sein, ist doch Gerard.“ Auch einige Zeugen der Vorfälle kommen in dem Artikel zu Wort.

Ermittlungen wegen Verdachts auf Vergewaltigung

Die französische Justiz ermittelt seit Dezember 2020 bereits wegen des Verdachts auf Vergewaltigung gegen den 74-jährigen Star. Die junge Schauspielerin und Tänzerin Charlotte Arnould wirft Depardieu vor, sie 2018 im Alter von 22 Jahren in seiner Pariser Wohnung zweimal vergewaltigt zu haben.

Von den 13 Frauen, die in dem Mediapart-Artikel zitiert werden, hat keine Anzeige erstattet. Drei von ihnen hätten jedoch ihre Aussagen der Justiz zur Verfügung gestellt, darunter eine Statistin aus dem Film „Big House“ von Jean-Emmanuel Godart von 2015, schreibt das Onlineportal. Diese habe im März ihre Aussage geschickt, „um Charlotte Arnould zu helfen“. Depardieu weist die Vorwürfe – wie schon im Fall Arnould – zurück.