Putin will mit Raumstation Mondmission vorantreiben

Inmitten zunehmender internationaler Spannungen hat Russlands Präsident Wladimir Putin den Aufbau einer eigenen Raumstation als notwendigen Schritt für die geplante Umsetzung des nationalen Mondprogramms bezeichnet. „Soweit ich verstehe, besteht eine der Funktionen der russischen Orbitalstation unter anderem darin, die Realisierung unserer Pläne auf dem Mond vorzubereiten“, sagte Putin heute laut Nachrichtenagentur Interfax.

Nach dem Einmarsch in die Ukraine und den damit gestiegenen Spannungen mit dem Westen drohte Moskau mit dem Rückzug von der Internationalen Raumstation (ISS). Nach einem Beschluss von Roskosmos im Februar dieses Jahres soll das russische Modul der ISS jedoch noch bis 2028 in Betrieb bleiben.

Der Entwurf für die russische Raumstation soll in diesem Sommer fertig werden. Die Kosten für den Aufbau der Station werden in Moskau auf 600 Milliarden Rubel (derzeit etwa 6,7 Milliarden Euro) geschätzt.

Die russische Raumfahrtstation soll nach 2024 in Betrieb genommen werden – und vorläufigen Planungen zufolge in einer Umlaufbahn in der Höhe von 300 bis 350 Kilometern um die Erde kreisen. Die ISS fliegt derzeit auf einer Höhe von mehr als 400 Kilometern über der Erde. Putin bezifferte derweil die Finanzierung des russischen Raumfahrtprogramms in diesem Jahr auf umgerechnet 2,8 Milliarden Euro.