Iranische Studierende rufen zu landesweiten Protesten auf

Studierende im Iran haben in sozialen Netzwerken zu neuen landesweiten Protesten aufgerufen. In einem von zahlreichen Vereinigungen heute geteilten Aufruf forderten die Aktivisten und Aktivistinnen, am Samstag mit Protestaktionen gegen den repressiven Regierungskurs und die islamischen Kleidungsvorschriften zu demonstrieren. Mit Versammlungen, Sitzstreiks und Protestslogans solle auf die jüngsten Drohungen vonseiten der Regierung reagiert werden, hieß es in dem Aufruf.

Vor rund einer Woche hatten die Behörden des Iran angekündigt, die Kopftuchpflicht an Universitäten wieder strenger durchzusetzen. Studentinnen, die sich nicht an die Gesetze halten, sollen vom Unterricht ausgeschlossen werden.

Aktivisten gingen von einem rigorosen Vorgehen des Sicherheitsapparats bei der Durchsetzung aus. Gleichzeitig will die Polizei Verstöße gegen Kleidungsvorschriften künftig mittels Videoüberwachung und Gesichtserkennung ahnden. Seit der jüngsten Protestwelle im Herbst ignorieren viele Frauen in iranischen Metropolen die Kopftuchpflicht. Schulen und Universitäten stellen hier keine Ausnahme dar.