Tschechiens Präsident vergleicht Russland mit IS

Der tschechische Präsident Petr Pavel hat entsetzt auf Berichte über ein Video reagiert, das mutmaßlich die Enthauptung eines ukrainischen Kriegsgefangenen durch russische Soldaten zeigen soll. „Falls sich dieses Video als authentisch erweisen sollte, dann haben sich russische Soldaten damit in eine Reihe gestellt mit dem Islamischen Staat, was wir alle weltweit verurteilen sollten“, sagte der General außer Dienst heute in Prag.

Pavel merkte an, dass es zahlreiche gut dokumentierte Fälle des brutalen Vorgehens der russischen Kräfte in der Ukraine gebe. Ein solches Verhalten gehöre nicht ins 21. Jahrhundert. Der 61-Jährige, der früher auch einmal Generalstabschef seines Landes war, leitete von 2015 bis 2018 den NATO-Militärausschuss. Pavel machte seine Äußerung nach einer Sitzung des nationalen Sicherheitsrats, dem er erstmals als Präsident beiwohnte. Der Kreml in Moskau zweifelte die Echtheit des Videos an.

Selenskyj rief zu Schweigeminute auf

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj rief wegen des Videos bei einer Veranstaltung in Washington zu einer Schweigeminute auf. „Ich bitte Sie nun, mit einer Schweigeminute des ukrainischen Soldaten zu gedenken, dessen Tod wir gestern alle miterlebt haben“, sagte der per Video zugeschaltete Selenskyj bei einem runden Tisch zur Ukraine während der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank. Er erinnerte auch an die weiteren Opfer des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Daraufhin hielt Selenskyj kurz inne.

„Die Ukraine durchlebt derzeit einen Sturm der Gefühle“, sagte der ukrainische Präsident außerdem. Die russische Armee versuche, dieses Ausmaß an Gewalt und Gräueltaten überall in der Ukraine zur Routine werden zu lassen und sei stolz darauf. „Die lange Geschichte der russischen Straflosigkeit muss endlich aufhören“, forderte Selenskyj weiter. Jeden Tag würden in der Ukraine „Männer, Frauen, Erwachsene und Kinder“ durch die Hand Russlands sterben.