Russland verlängert Beteiligung an ISS bis 2028

Russland will sich noch bis zum Jahr 2028 am Betrieb der Internationalen Raumstation (ISS) beteiligen. „Auf Entscheidung der Regierung“ sei die Beteiligung verlängert worden, erklärte der Chef der Raumfahrtbehörde Roskosmos, Juri Borissow, gestern während eines im Fernsehen übertragenen Treffens mit Präsident Wladimir Putin. Die Fristverlängerung dient Borissow zufolge dem Aufbau einer eigenen russischen Raumstation, die die ISS ersetzen soll.

„Die Zeit vergeht schnell, und wir dürfen auf keinen Fall eine Pause in der bemannten Raumfahrt machen“, sagte Borissow. Im Juli 2022, kurz nach Beginn der russischen Offensive in der Ukraine, hatte Moskau angekündigt, die ISS „nach 2024“ zu verlassen.

Die ISS, die seit 1998 die Erde umkreist, ist ein gemeinsames Projekt der USA, Kanadas, Japans, der Europäischen Raumfahrtbehörde (ESA) und Russlands. Sie ist in ein russisches und ein US-Segment unterteilt. Der Betrieb der Raumstation war ursprünglich nur bis 2024 vorgesehen, der US-Raumfahrtbehörde NASA zufolge könnte die Station jedoch noch bis 2030 weiterbetrieben werden.

Beim Versuch, sich auch eigenständig im Weltraum zu behaupten, kämpft Russland seit Jahren mit Problemen, vor allem mit Korruptionsskandalen, welche die eigenen Weltraumprogramme und Innovationen ausbremsen.