Nordkorea feuerte erneut Rakete Richtung Meer ab

Nach Angaben Südkoreas und Japans hat Nordkorea eine weitere ballistische Rakete abgefeuert. Bei dem Flugkörper habe es sich vermutlich um eine Mittel- oder Langstreckenrakete gehandelt, teilte der südkoreanische Generalstab heute mit. Sie sei um 7.23 Uhr (Ortszeit) nahe Pjöngjang gestartet. Das Projektil stürzte nach Angaben der japanischen Küstenwache östlich von Nordkorea ins Meer.

Fernsehbericht in Südkorea zeigt Raketenstart in Nordkorea
Reuters/Kim Hong-Ji

Später präzisierte die südkoreanische Militärführung, dass es sich um eine neuartige ballistische Rakete gehandelt haben könnte, die „möglicherweise mit Festbrennstoff betrieben wird“. Sollte es sich tatsächlich um eine Feststoffrakete gehandelt haben, wäre das ein technologischer Durchbruch für das nordkoreanische Militär.

Japans Behörden hatten zuvor gegen 8.00 Uhr (Ortszeit, 1.00 Uhr MESZ) vorübergehend die Bewohner und Bewohnerinnen der nördlichen japanischen Insel Hokkaido sowie Flugzeuge in der Region vor dem Geschoß gewarnt. Später wurde die Warnung aufgehoben.

Grafik zu Raketentests in Nordkorea
Grafik: APA/ORF; Quelle: BBC/CNS North Korea Missile Test Database

Kim will Offensive verstärken

Der Start erfolgte zwei Tage, nachdem der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Un dazu aufgerufen hatte, die Abschreckung des Landes gegenüber den Vereinigten Staaten auf „praktischere und offensivere“ Weise zu verstärken.

Die Reichweite von Mittelstreckenraketen überschreitet 800 Kilometer, die von Langstreckenraketen 5.500 Kilometer. UNO-Beschlüsse untersagen Nordkorea den Test von ballistischen Raketen jeglicher Reichweite.

Solche Raketen können mit einem oder mehreren Atomsprengköpfen bestückt werden. Das Land ist wegen seines Atomwaffen- und Raketenprogramms harten internationalen Sanktionen unterworfen.