Waldbrand bei Nakhon Nayok
APA/AFP/Jack Taylor
Thailand

Waldbrand greift auf Nationalpark über

Der seit gut zwei Wochen wütende Brand in der thailändischen Provinz Nakhon Nayok hat auf den Nationalpark Khao Yai übergegriffen. Das berichtete die Zeitung „Bangkok Post“ am Donnerstag unter Berufung auf den Chef des Schutzgebietes, Chaiya Huayhongthong. Der Nationalpark gehört seit 2005 zum UNESCO-Weltnaturerbe.

Der Park liegt etwa 120 Kilometer nordöstlich der thailändischen Hauptstadt Bangkok. Rund 200 Ranger und ein Löschhubschrauber seien im Einsatz, um das Feuer zu löschen, sagte Huayhongthong. „Es ist schwierig, das Feuer zu löschen, weil das Gelände steil und schwer zu erreichen ist. Außerdem schüren trockener Bambus und Blätter das Feuer“, sagte er. Wie groß die Schäden sind, sei noch unklar. Es werde ein weiterer Helikopter zur Unterstützung erwartet.

Neben Waldbränden gehen in Nordthailand und den Nachbarländern Laos und Myanmar auch die Brandrodungen weiter. Am Ende der Trockenzeit brennen Bauern und Bäuerinnen jedes Jahr ihre Zuckerrohr- und Reisfelder ab.

Schwerer Waldbrand in Thailand

Im Norden Thailands wüten derzeit schwere Waldbrände. Die Löscharbeiten gestalten sich schwierig, rund 200 Feuerwehrleute sind im Einsatz.

Zwischen Jänner und April kommt es deshalb häufig zu hohen Feinstaubwerten – jedoch ist die Lage in diesem Jahr dramatisch. Die Behörden in Thailand haben das Abbrennen 2019 verboten, um die gefährlichen Rauchpartikel unter Kontrolle zu halten, jedoch wird das Gesetz häufig umgangen.

Khao Yai Nationalpark
IMAGO/Wang Teng
Der Nationalpark Khao Yai gilt als sehr beliebt (Bild aus 2022)

Giftiger Smog bedroht Feiertage

Die auch bei Touristen und Touristinnen beliebte Tempelstadt Chiang Mai rangiert seit Wochen immer wieder auf Platz eins der Städte mit der höchsten Luftverschmutzung der Welt. Am Donnerstag lag die historische Stadt gleich hinter Peking auf Platz zwei. Betroffen ist auch Chiang Rai im Goldenen Dreieck.

Thailand: Waldbrand in Nationalpark

In Thailand bedroht ein Waldbrand den auch bei Touristen und Touristinnen beliebten Nationalpark Khao Yai. Der Park liegt etwa 120 Kilometer nordöstlich von Bangkok. Rund 200 Ranger und ein Löschhubschrauber sind im Einsatz, um das Feuer zu löschen.

Der giftige Smog bedroht auch die wichtigen Songkran-Feiertage, die am Donnerstag begonnen haben. Mit dem Wasserfest läutet Thailand das neue Jahr nach dem Mondkalender ein – viele Menschen sind dann auf Reisen. In Chiang Mai und anderen Städten im Norden befürchtet die Tourismusbranche einen deutlichen Einbruch durch die gesundheitsschädliche Luftverschmutzung.

Sammelklage gegen Premier

Wegen der anhaltenden schweren Luftverschmutzung im Norden des Landes zogen rund 1.700 Menschen in Chiang Mai vor Gericht. In ihrer Sammelklage werfen sie Ministerpräsident Prayut Chan-o-cha und zwei staatlichen Behörden vor, nicht genug gegen die für den giftigen Smog verantwortlichen Brandrodungen zu unternehmen.

Aktivistinnen und Aktivisten, Fachleute aus der Wissenschaft und Bürgerinnen und Bürger beteiligten sich an der Klage. Rangsarit Kanchanawanit von der medizinischen Fakultät der Universität Chiang Mai sagte, die Schadstoffbelastung erhöhe das Risiko für Lungenkrebs, Herzkrankheiten und Schlaganfälle und verkürze die Lebenserwartung um vier, fünf Jahre.

„Wir wollen, dass die Regierung ihre Politik ändert, einen starken politischen Willen zeigt und nicht nur Rücksicht auf kapitalistische Gruppen nimmt“, sagte er. „Das könnte Millionen Menschen vor Krankheiten bewahren.“

Regierung bittet ASEAN um Hilfe

Die thailändische Regierung hatte schon Ende März die Führung der südostasiatischen Staatengemeinschaft ASEAN um Hilfe bei der Brandbekämpfung gebeten. Bei einem Treffen mit dem kambodschanischen ASEAN-Generalsekretär Kao Kim Hourn sagte Prayut, dass es sich um ein regionales Problem handle.

Die giftige Luft führe nicht nur zu Gesundheitsschäden, sondern beeinträchtige auch den Tourismus in Thailand und den Nachbarländern. Prayut habe Hourn gebeten, die Bemühungen zur Lösung des Problems zu koordinieren und rasch ein Treffen mit den Mitgliedsländern abzuhalten. Dieser habe Unterstützung zugesagt, um das Problem zeitnah in den Griff zu bekommen.